Der Bauer und der Bobo

Filmplakat © siehe Verleih
(Der Bauer und der Bobo)
Österreich, 2022

Genre: Dokumentarfilm
Bundesstart: 29. 09. 2022
Länge: 97 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Verleih / Copyright: © 2022 24 Bilder Filmagentur

STAB

Mitwirkende: Christian Bachler, Florian Klenk, u.v.a.

Regie: Kurt Langbein
INHALT

Bio-Bergbauer Christian Bachler und Chefredakteur Florian Klenk könnten nicht unterschiedlicher sein: Der eine bewirtschaftet den höchstgelegenen Bauernhof der Steiermark, der andere gibt in Wien die österreichische Wochenzeitung "Falter" heraus.

Als Klenk ein umstrittenes Schadensersatzurteil gutheißt, das gegen einen Bauern gefällt wurde, platzt Christian Bachler der Kragen. Auf Facebook macht er seinem Ärger Luft und fordert den "Oberbobo" (Bobo = bourgeoise Bohemien) Klenk auf, ein Praktikum auf seinem Hof zu machen.

Klenk nimmt die Herausforderung an und der Bauer und der Bobo kommen ins Gespräch: über Klimawandel, Fleischindustrie, Agrarpolitik und Banken – und werden Freunde.

Die Freundschaft der beiden zeigt, warum es sich lohnt, mit Leuten zu reden, deren Meinung man nicht teilt. Die beiden kämpfen nun gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Klenk recherchiert und berichtet über die tier- und menschenverachtende Schweineindustrie und die Agrarpolitik der EU. Und Bachler bemüht sich in Wien um die "Bobos", die Kunden seiner Produkte werden sollen. Und der Einzelkämpfer sucht und findet Partner unter den Bauern, die wie er kaum wirtschaftliche Grundlagen finden, wenn sie naturnah produzieren ...
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INFO

"Der Bauer und der Bobo" ist ein wichtiger und dabei amüsant erzählter Dokumentarfilm über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, der exemplarisch die Chancen und Schwierigkeiten moderner, nachhaltiger Landwirtschaft von kleinbäuerlichen Betrieben aufzeigt. Während Klimawandel, Fleischindustrie und EU-Vorschriften dem Bio-Bauern zusetzen, öffnen sich durch die Digitalisierung neue Vermarktungschancen. Als Bachlers Hof Ende 2020 vor dem Ruin stand, fanden die beiden Freunde aus zwei Welten binnen zweier Tage 12.000 Menschen, die bereit waren, zu helfen und 420.000 Euro spendeten. Der Hof ist schuldenfrei. Regie führte Kurt Langbein ("Anders essen - Das Experiment", "Crossing Borders").

Das Kuhurteil
2014 wurden im Pinnistal (Tirol) in der Nähe eines Almgasthauses eine deutsche Touristin und ihr Hund, den sie an der Leine führte, von Mutterkühen attackiert. Dabei wurde die Touristin so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb. Zunächst wurde der Besitzer der Kuh zur Zahlung von Schadenersatz und Schmerzensgeld an den Mann und das Kind der Touristin verurteilt, in einem weiteren Verfahren wurde die zu zahlende Summe herabgesetzt, da das Gericht schließlich beide – Landwirt und Touristin – als mitschuldig ansah. 2020 bestätigte der Oberste Gerichtshof (OGH) das zweite Urteil.

Der Bauer und der Bobo - Trailer